Das ist es, was ich immer schon tun wollte! - Geschichten schreiben über Erlebtes mit meinen Hunden.

MÄRZ 2021
Hier ist die dritte Geschichte.
Es war Winter. Ende Februar 2005. In den Gärten lag noch Schnee und auf den Straßen war Schneematsch. Es regnete, taute und taute vor sich hin. Die Hunde hatte ich für eine Weile im Garten. Sie sollten sich lösen und bei dem Wetter schnell wieder ins Haus kommen. Regenwetter mögen sie nicht wirklich.
Da schrillte das Telefon und eine Nachbarin meldete mir: " Heidi,  dein komplettes Rudel ist auf der Straße Richtung Helpterberg unterwegs." OMG!! Das durfte doch nicht wahr sein! Ich rannte total erschrocken aus dem Haus. Ohne Jacke, in meinen guten Haflinger Filzpantoffeln. Musste sie irgendwie wieder einfangen. Knappe 100 m von meinem Grundstück entfernt auf der rechten Straßenseite liegt ein Gehöft. Ein großes Haus, ein ganz großer Garten mit sehr viel Rasen drum herum. Und dieses Grundstück bewachte damals eine Kaukasische Schäferhündin. Ging wer an diesem Grundstück vorbei, war sie in Blitzesschnelle am Zaun und bellte kräftig, so dass man gewaltig erschrak, war man darauf nicht vorbereitet. Bei Spaziergängen mit unseren Hunden wollten die immer sehr schnell vorbei an diesem Gehöft und blickten dabei eher ängstlich zur Seite.
An der Straßenkreuzung wollte ich mich zunächst überzeugen, wie weit sie schon gekommen waren. Was ich aber in meiner Verzweiflung sah, war erstmal gar nichts, nichts vom Rudel. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Ich fühlte mich wie in einem falschen Film. Wie schnell waren sie auf der Straße entlang getobt? Wo um alles in der Welt waren sie abgeblieben??
Und dann entdeckte ich sie, das gesamte Rudel. Sie waren alle in dem Gehöft, das die Kaukasin bewachte. Sie hüpften fröhlich um Alma, so hieß die Kaukasische, herum. Die war auch guter Dinge, rollte sich ausgelassen durch den Schnee. Freute sich, wedelte und leckte  das eine und andere Cavaliermädchen mit ihrer großen Zunge ab. Meine Güte, wie sollte ich da 10 Cavaliere aus dem Gehöft holen!! Alles war dort abgeschlossen. Die Cavaliere waren durch den großen Metallzaun gekrochen. Die Kaukasin kam da nicht durch, aber die Cavaliere fanden ein Schlupfloch, voran Ustja, die kluge Ruby und Chefin.
Was tun? Ich nahm meinen ganzen Verstand zusammen, blieb auf der Kreuzung stehen und pfiff mit vier Fingern im Mund. Sehr laut. Der Pfiff war weithin zu hören. Ustja, die Chefin, reckte sofort Kopf und Hals. Sie sah mich, sagte dem Rudel etwas wie: " Kehrtwende! Mir nach! " Und sie kroch mit dem Rudel aus dem Zaun, einer nach dem anderen. Und sie führte sie zurück in unser Gehöft. Alle im Gänsemarsch, alle im Eiltempo hinter ihr her.
Nein, ich hab mit ihnen nicht geschimpft. Im Gegenteil. Ich lobte Ustja dafür, dass sie sofort auf meinen Pfiff reagiert hatte und alle wohlbehalten nach Hause brachte. Alma, die Kaukasische, dachte mit Sicherheit: " Schade, dass sie schon wieder fort sind."

Alma wurde sehr alt. Sie lebt längst nicht mehr. Unsere Cavaliere von damals natürlich auch nicht mehr. Die Besitzer verkauften das Grundstück und bauten uns gegenüber ein neues kleineres Haus. Aber auch da gibt es einen sehr großen Garten. Und wieder wacht da eine Kaukasin, Almas Tochter. Sie ist ganz lieb. Und alle Cavaliere, einschließlich Mali Alice, sagen ihr über die Straße gern mal : " Wau, Waff, Hallo ! " Gemeinsam bellen sie, wenn sich nach ihrer Meinung etwas Unnormales auf der Straße vollzieht. So soll es sein.




Ch Ustja vom Paulinenhof
( by Crown Hunter Zarino & Damina the Roottis )
Sie war damals die Chefin unseres Cavalier - Rudels. Eine wunderbare Hündin. Wir erinnern uns oft und gern an sie.


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Blue Magic's C Wallerie





photo (C) Heidi Junghans